Bauernproteste in Polen

Bauerprotest in Polen (Symbolbild - Küstrin 09.02.2024)

Seit über einen Monat streiken die Bauern in Polen und blockierten dabei auch Grenzübergänge zur Ukraine um gegen die EU-Politik zu protestieren. Polnische Medienberichte sprechen von ca. 250 Blockaden und Protestaktionen in ganz Polen. Aus Sicht der polnischen Landwirte würden die Billigimporte von Lebensmitteln aus dem Nachbarland zu massiven Auswirkungen für die polnischen Landwirte führen. Unter besonderer Kritik steht dabei der EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski. Nun fordern auch mehrere polnische Politiker seinen Rücktritt.

Es gibt einen Mann in Europa, der alle europäischen und polnischen Landwirte gegen die von ihm vorgeschlagene Reform vereint hat. Das ist Janusz Wojciechowski. Treten Sie zurück!”, sagte der stellvertretende Ministerpräsident Wladysław Kosiniak-Kamysz.

Wojciechowski wurde auch vom Vorsitzenden der ehemaligen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) kritisiert, die ihn für das Amt vorgeschlagen hatte. Jarosław Kaczynski sagte, er werde den Kommissar anrufen, um ihn zum Rücktritt aufzufordern.

Wojciechowski sagte dem Privatsender Polsat News, dass er nicht ans Telefon gegangen sei und auch nicht auf sein Telefon geschaut habe, und fügte hinzu, dass er in ein paar Tagen, wahrscheinlich am Donnerstag, eine Erklärung zu seiner Zukunft abgeben werde.

Er verteidigte seine Bilanz und sagte, er sei der einzige Kommissar, der sich gegen Importe aus der Ukraine ausgesprochen habe.

REUTERS – Polish farmers’ protests crank up pressure on EU agriculture head (automatisierte Übersetzung)

In mehreren Ländern der EU protestieren seit Wochen die Bauern gegen EU-Maßnahmen zu Lasten der Landwirtschaft. Die Folge dieser EU-Maßnahmen im Namen des “Kampfes gegen den Klimawandel” sind steigende Kosten. Mit den Protesten soll auch auf Billigimporte in die EU aufmerksam gemacht werden, durch die Landwirte in der EU in einen unfairen Wettbewerb verstrickt seien.