Immer höher wird der Eigenanteil den Pflegebedürftige für ihre Unterbringung in Heimen bezahlen müssen. Im Bundesdurchschnitt ist der Eigenanteil auf 1.830 EURO im Monat gestiegen. Das berichtet der Spiegel unter Berufung auf eine neue Statistik des Verbands der Ersatzkassen (vdek).
Anfang 2018 war demnach die finanzielle Belastung für Pflegebedürftige noch 58 Euro niedriger, sie lag bei 1.772 Euro pro Monat. Diese Summe setze sich zusammen aus den Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Investitionen sowie einem Pflegekosten¬eigenanteil, der derzeit bei durchschnittlich 655 Euro liegt. Die gesetzliche Pflege¬versicherung kommt nur für den Rest der Ausgaben auf, die vor allem die eigentlichen Pflegeleistungen umfassen. Bei Menschen, die ihre Rechnung nicht selbst bezahlen können, müssen die Kinder oder das Sozialamt einspringen.
Große regionale Unterschiede bei Eigenanteil
Besonders hoch ist die Belastung für Pflegebedürftige in Nordrhein-Westfalen. Diese müssten im Schnitt 2.252 Euro bezahlen. zu. Am günstigsten ist es in Sachsen-Anhalt mit 1.218 Euro. Erklärt wird dieser Unterschied von Experten mit regional unterschiedlichen Löhnen und Vorgaben für die Personalausstattung.
Die Grünen-Sprecherin für Pflegepolitik, Kordula Schulz-Asche, erklärte das durch den Anstieg des Eigenanteils immer mehr Menschen in die Sozialhilfe rutschen. In der vergangenen Woche forderte die Verbraucherzentrale Änderungen bei der Pflegeversicherung.
“Der Pflegefall darf nicht länger zur Kostenfalle werden“, sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller. Die Leistungen der Pflegeversicherung sollten daher künftig automatisch jährlich erhöht werden – orientiert an der Inflationsrate und an steigenden Personalkosten. Wie bisher schon die gesetzliche Renten- und Kran¬ken¬ver¬siche¬rung brauche zudem auch die Pflegeversicherung einen Zuschuss aus Steuergeld.