Ausländerbehörde Hamburg knallhart – wenn es um Obdachlose geht

Obdachloser im Winter

Seit 2009 hat sich die Anzahl der Obdachlosen in Hamburg auf 2000 Personen verdoppelt. Eine der Ursachen ist der Zuzug aus Süd- und Osteuropa. Im vergangenen Jahr hat die Hamburger Ausländerbehörde mehr als 300 von ihnen zur Aureise aufgefordert. Das Einwohnerzentralamt erließ gegen 389 EU-Bürger einen Bescheid zur Aberkennung der Freizügigkeit. Damit wird den Betroffenen das Recht auf freie Wahl des Wohnortes innerhalb der Europäischen Union abgesprochen.

In 312 Fällen stellte die Behörde fest, dass ein Grund zur Rechtfertigung der Freizügigkeit entfallen war oder nie bestanden hatte. Betroffen sind davon nicht Personen welche mit falschen Angaben in Asylunterkünften auf Kosten des Steuerzahlers vollverpflegt werden – bei den Betroffenen handelt es sich fast ausnahmslos um Obdachlose aus Ost- und Südeuropa, welche keinen Zugang zum deutschen Sozialsystem haben.

Obdachlose ohne Zugang zum deutschen Sozialsystem

In Hamburg geht man von etwa 2000 Obdachlosen Personen aus. Als Obdachlos gilt eine Person, wenn diese permant auf der Straße schlafen muss, weil sie keine andere Möglichkeit (Wohnheim, Couch bei Bekannten usw) hat. Im März 2018 ergab eine Untersuchung, daß ca. 36% der befragten Obdachlosen in Hamburg einen deutschen Pass besitzen. Bei den ausländischen Obdachlosen handelt es sich überwiegend um Personen aus EU-Ländern. Diese besitzen keinerlei Zugang zu deutschen Sozialsystem. Fast ausnahmlos handelt es sich um Personen, welche im Rahmen der EU-Osterweiterung nach Hamburg gekommen sind und am Rande der Gesellschaft gestrandet sind. Durch den massiven Anstieg an “refugeeten” Personen kommt es immer mehr zu einer Verschärfung der Konkurenzsituation und zu einem massiven Verdrängungskampf in den unteren Schichten der Gesellschaft.

Nach Ansicht von Experten gibt es viele Gründe für den Anstieg von Obdachlosigkeit in Hamburg: Dazu zählen unter anderem mehr Obdachlose aus Osteuropa, die im Rahmen der EU-Freizügigkeit nach Hamburg gekommen sind – jedoch auch prekäre Arbeitsbedingungen, der umkämpfte Wohnungsmarkt und die hohe Zahl von Flüchtlingen.

  • Hamburger Abendblatt (24.10.2018) – Zahl der Obdachlosen hat sich seit 2009 verdoppelt