Nach einer Studie des Industrieversicherer Allianz Global Corporate & Specialty SE (AGCS) können die globalen Handelshäfen den aktuellen Warenverkehr nicht im gewünschten Umfang abwickeln. Es handel sich dabei um eine “noch nie da gewesene Überlastung der Häfen”. Diese würde sich noch für die nächsten Monate auf die Lieferketten weltweit auswirken.
Frachtkapazitäten zu klein
Die Studie kommt überdies zum Ergebnis, dass die Frachtkapazitäten in der Handelsschifffahrt unabhängig von der aktuellen Situation zu klein sind. Internationale Reedereien haben deshalb bereits 7,5 Millionen neue Container bestellt. „Man muss wesentlich mehr Container bauen, die dann in den Umlauf kommen“, erklärt Experte Anastasios Leonburg.
Die Sondersituation hat dazu geführt, dass inzwischen auch konventionelle Frachtschiffe für den Transport von Containern verwendet werden. Zudem werden alte Schiffe länger als geplant genutzt und Wartungsintervalle werder nicht eingehalten.
Wissenschaft.de – Häfen sind global überlastet
Risikofaktor Ukraine-Krieg
Neue Risiken gäbe es auch durch den Krieg in der Ukraine. So hätte es bereits Verluste von Frachtschiffen im Schwarzen Meer gegeben. Auch könnten zum Teil Schiffe die ukrainischen Häfen wegen der hohen Gefahren nicht verlassen.
Auch das Öl-Embargo gegen Russland sieht die Versicherung als potenzielles Risiko für Handelsschiffe. Sollte Schweröl knapp werden, könnte dies Unternehmen dazu zwingen, schlechtere Kraftstoffe zu tanken, die mittel- und langfristig Schäden an der Technik der Schiffe auslösen.
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