
Am 3. Dezember 2022 versammelten sich vor dem Bundeskanzleramt in Berlin mehrere tausend Menschen um auf das Leid und die Verfolgung der Hazara in Afghanistan aufmerksam zu machen. In einen kraftvollen und lautstarken Demozug ging es durch die Berliner Innenstadt bis zum Schloßplatz in der Nähe des Auswärtigen Amtes. Das überwiegend shiitische Volk ist seit Jahrzehnten einer massiver Verfolgung bis zum Völkermord ausgesetzt.
Oft werden Hazara Opfer brutaler Gewalt, von Terror und Massenmorden, Vergewaltigungen, Plünderungen und Vertreibungen. Berichtet wird auch über Zwangskonvertierungen von Hazara. Verantwortlich für diese Verbrechen sind die radikalsunnitischen Taliban und deren Milizengruppen.
Alleine für dieses Jahr (2022) wurden mehre Terrorangriffe auf Angehörige der Hazara gemeldet. Dabei starben insgesamt bereits mehrere hundert Menschen. Ziel der Terrorangriffe waren oft Frauen, Kinder und Bildungsinstititute und religiöse Einrichtungen der Hazara.
Auflistung einiger Terrorangriffe gegen Hazara
- 30. September 2022 Terrorangriff auf das Kaaj Bildungszentrum in Kabul. Dabei starben 57 junge Menschen und 115 wurden verletzt
- 4. August 2022 Explosion in Sare-Karez. Dabei wurden 8 Menschen getötet und 18 weitere verletzt
- 21. April 2022 Terrorangriff auf Moschee in Masar-e Sharif. Dabei wurden 37 Hazara getötet und 60 verletzt
- 19. April 2022 Terrorangriff auf Abdurch-Rahim-Shahee High School und dem Mumtaz-Bildungszentrum (Kabul). Dabei wurden 126 Studenten ermordet und 60 weitere verletzt
In Redebeiträgen baten die Hazara um Unterstützung der deutschen Politik und nicht zum Völkermord zu schweigen und wegzusehen. Am Rande der Abschlusskundgebung unterhielt ich mich mit einem Teilnehmer. Dieser fragte mich wo denn die Medien seien und warum diese nicht berichten würden. Wie so oft konnte ich ihm diese Frage nicht beantworten. Denn mit mehreren tausend Teilnehmern, welche kraftvoll und friedlich auf ihr Anliegen aufmerksam machten waren sie die größte Versammlung in Berlin an diesem Tag.