9Euroticketmissbruach kein Kavaliersdelikt

Gegner des 9Eurotickets kritisieren nur zu gerne den “Missbrauch” des 9Eurotickets, weil es nicht nur von Pendlern genutzt wird. Der Volksbote bekennt sich hier schuldig, denn er nutzt das 9Euroticket für Fahrten mit dem Regio, weil es ihm Spaß macht neues zu entdecken und etwas über Geschichte, Kultur und Natur zu lernen.

Im Bekanntenkreis des Volksboten gibt es finanzschwache Menschen (Rentner, Schwerbehinderte usw) die das 9Euroticket auch missbrauchen. Diese nutzen ihre Chance um Orte wie die Ostsee, den Harz und vieles mehr zu sehen, was vorher nicht konnten. Andere missbrauchen es um endlich zu ihrer Familie reisen zu können. Der Missbrauch des 9Eurotickets ist zu einem Volkssport geworden.

Doch bevor die Empörung zu groß wird eine kleine Frage – was ist eigentlich mit dem Missbrauch von Steuergeldern für Spaß- und Freizeitfahrten mit den KfZ oder für Spaß- und Freizeitflüge mit dem Flugzeug? Oder meinen die Autofahrer die Parkplätze die bei Einkaufsfahrten in die Stadt, vor dem Bäcker oder bei Bekannten und freunden genutzt werden, sind nicht von Steuergeldern finanziert? Denn für die rein berufliche Nutzung reicht doch ein Parkplatz vor der Haustür und einer vor der Arbeitsstelle aus. Und wieviel weniger Straßen würde man benötigen, wenn den Autoverkehr tatsächlich auf das notwendigste reduzieren würde?

Und auch bei anderen Verkehrsmitteln scheint hier einiges an Einsparpotential zu sen. Was ist eigentlich mit dem Flugzeug? Denn immerhin sind doch auch Urlaubsflüge absolut überflüssig, hunderttausende machen auch nur Urlaub auf dem Balkon oder Campingplatz. Steuerfreies Flugbenzin und steuerfinanzierte Flughäfen könnte man bei Reduzierung des Flugbetriebes sicher auch etwas kleiner und vo rallem sparsamer für den Steuerzahler gestalten.

Der Aufschrei mancher wegen des 9Euroticketmissbrauchs könnte lächerlich sein, wenn er nicht so verlogen wäre. Und vor allem auch asozialer Sozialneid auf Menschen die nur wenig haben. Denn es ist schon sehr asozial Sozial- und finanzschwachen Menschen eine Mobilität zu neiden, die sonst nicht haben, weil eine Fahrkarte soviel wie die Lebensmittel der nächsten Tage kostet. Und dann selbst sich vom Steuerzahler eine Infrastruktur bezahlen zu lassen, die Urlaubsflüge und Freizeitfahrten mit den KfZ erst möglich macht. Denn das Autofahrer ihr KfZ nur für den Weg zur Arbeit nutzen, glauben nicht mal Autofahrer selbst. Wenn man also den Missbrauch des 9Eurotickets anprangert, dann bitte auch so konsequent sein und gleich mal sich um die Autofahrer kümmern. Und wieso dann nicht in Großstädten anfangen? Weil wenn Freizeit- und Spaßfahrten so schlimm sind, dann dürfte man ohne Probleme den Autoverkehr in einer Großstadt massvi beschränken können in dem überflüssige Parkplätze abbaut und Straßen verkleinert. Weil der ÖPNV tut es auch und ein Fahrrad kann man bei jedem Wetter fahren.

Und bevor Politiker wie Lindner mit dem Zeigefinger auf andere zeigen, weil mit dem 9Euroticket ihre Mobilität nutzen, sollten sie sich einmal an die eigene Nase fassen wie oft überflüssigerweise den Steuerzahler Geld kosten. Oder meinen Herr Lindner seine “Superhochzeit” hat den Steuerzahler nichts für zusätzlichen Schutzaufwand, steuerfreies Flugbenzin usw. gekostet? Und was ist eigentlich mit dem Tankrabatt der in den Benzintanks der Fahrzeuge von ihm und seinen Gästen? Herr Lindner hätte ohne Probleme im kleinsten Kreis beim örtlichen Standesamt heiraten können und dieses sicher auch zu Fuss oder dem ÖPNV erreichen können.

Wer sehen will wie der Volksbote, dass 9Euroticket für Freizeit und Bildung “missbraucht” kann dies auf friedrichsberger.info bei den 9Eurotickettouren sehen. Denn warum sollte man sich für 9Euro im Monat nicht die Ostsee, eine Weltkulturerbestadt, historische Dampfeisenbahnen, die Wiege des deutschen Porzellans und vieles mehr ansehen. Und die Chance nutzen auch mit wenig Geld mehr über Kultur, Geschichte und Natur zu erfahren.