Der Technologiekonzern Bosch und die IG Metall haben vor den Folgen eines Gas-Embargos gegen Russland gewarnt. Stefan Hartung, der Vorstandsvorsitzende von Bosch, wies darauf hin, dass in einen solchen Fall nicht nur bei Bosch wichtige Elemente der Lieferkette wegbrechen würden.
Birgit Dietze (IG-Metall Bezirksleiterin für Berlin, Brandenburg und Sachsen) warnte, dass ein solches Embargo die Industrie in Deutschland zum erliegen bringen würde. Die Folgen für die europäische Industrie und Wirtschaft wären fatal.
Nach Angaben von Außenministerin Baerbock plane die EU-Komission ein Energie-Embargo gegen Russland zu verhängen. Damit sollen alle fossilen Energieimporte (u.a. Erdgas und Erdöl) aus Russland in die EU verboten werden.
Bosch hält an Russland-Geschäften fest und warnt vor Gas-Embargo
(RT-DE U-LT* 10:30 Uhr) Der Technologiekonzern Bosch will an seinen Russland-Geschäften weiterhin festhalten. “Es gibt noch für die Versorgung der normalen Bevölkerung relevante Aktivitäten, die nicht von den Sanktionen betroffen sind. Diese wollen wir nicht ohne Rechtsgrundlage einstellen”, sagte der Vorstandsvorsitzende von Bosch, Stefan Hartung in einem Interview mit dem Handelsblatt. Das Unternehmen stellt in Russland unter anderem Gasbrennkessel her. Der Konzern würde auch so schon unter den vom Westen gegen Russland verhängten Sanktionen leiden, kritisierte Hartung:
“Ein Großteil unseres Geschäfts mit russischen Kunden und in Russland ist unterbrochen – das gilt auch für die lokale Produktion, weitere deutliche Einschränkungen sind zu erwarten.”
Auf seine Geschäfte in Russland könne das Unternehmen mit Verweis auf seine Mitarbeiter indes nicht verzichten. Bosch habe auch eine Fürsorgepflicht für seine rund 360 Beschäftigten in der Ukraine, als auch für die 3.500 Beschäftigten in Russland. Auch die Idee eines Gasembargos gegenüber Russland lehnt der Konzern-Chef entschieden ab. “Wenn Deutschland einseitig auf russische Gaslieferungen verzichtet, brechen nicht nur bei Bosch hochrelevante Elemente der Lieferkette weg”, mahnte Hartung.
RT-DE Ukraine-Liveticker 10:30 Uhr
IG-Metall warnt vor Gas-Embargo gegen Russland
(RT-DE U-LT* 12:45 Uhr ) Nach dem Technologiekonzern Bosch warnen nun auch Arbeitnehmervertreter der Metallindustrie vor einem Import-Stopp für russisches Erdgas. Europa würde es nicht helfen, sich wirtschaftlich ins Abseits zu stellen, mahnte die IG-Metall Bezirksleiterin für Berlin, Brandenburg und Sachsen, Birgit Dietze, am Montag. “Wir verurteilen den Krieg aufs Schärfste und wir helfen, wo es möglich ist”, sagte sie.
“Wenn aber die Gaslieferungen gedrosselt oder gestoppt werden, wird die Industrie in Deutschland nach und nach zum Erliegen kommen”, so Dietze.
Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine wird in Europa seit einigen Wochen nunmehr darüber diskutiert, sämtliche Energie-Lieferungen aus Russland zu stoppen. Sollten die russischen Energieimporte tatsächlich zum Erliegen kommen, hätte dies fatale Folgen für die europäische Wirtschaft und Industrie. Der Betriebsratsvorsitzende von ArcelorMittal Eisenhüttenstadt, Dirk Vogler, sagte: “Es wäre für uns eine Katastrophe”. Die Stahlproduktion stünde ohne Erdgas aus Russland vor großen Problemen.
RT-DE Ukraine-Liveticker 12: 45 Uhr
Ukraine-Krieg: EU-Kommission arbeitet Details eines Energie-Embargos gegen Russland aus
(RT-DE U-LT* 11:50 Uhr) Die EU-Kommission sei nach Angaben von Bundesaußenministerin Annalena Barbock (Bündnis 90/Die Grünen) und ihrem irischen Amtskollegen Simon Coveney im Begriff, ein Energie-Embargo gegen Russland zu verhängen. Demnach plane die EU-Kommission ein Ende aller fossiler Energieimporte, sagte Baerbock am Rande eines Treffens des EU-Außenministerrats in Luxemburg.
Auch Coveney teilte am Montag gegenüber Pressevertretern mit, dass die EU-Kommission die Details eines Ölembargos gegen Russland ausarbeite, das Teil eines möglichen nächsten Sanktionspakets sein könnte. Dahingehend hoffe der irische Außenminister auf eine baldige Einigung innerhalb der 27 EU-Mitgliedsstaaten.
RT-De Ukraine-Liveticker 11:50 Uhr