
Wie Aljazzera berichtet, könnten private und staatliche Investitionen an Bedeutung gewinnen um die Abhängigkeit von Russland bei der Raumfahrt zu verringern. Russland und die Ukraine sind wichtige Länder in der globalen Raumfahrtindustrie. Die Auswirkungen des Krieges zwischen den beiden Staaten und die Sanktionen gegen Russland sind massiv. So wurden Starts abgesagt, die russisch-europäische Mars-Rover-Mission Exo Mars” abgesagt und Triebwerke nicht ausgeliefert.
Bei der Mission ExoMars sollten eine russische Landeplattform und der europäische Rover „Rosalind Franklin“ auf dem Roten Planeten landen. Der Rover sollte dann über die Marsoberfläche fahren, um nach Spuren von Leben zu suchen.
Berliner Zeitung (17. März 2022) – ESA stoppt gemeinsame Mars-Mission mit Russland
Russland schickt regelmäßig sowohl Menschen als auch Satelliten auf seine Sojus-Raketen. “Ihre Expertise in der bemannten Raumfahrt ist besonders stark”, sagt Claude Rousseau, Forschungsdirektor bei Northern Sky Research, einer Weltraumberatungsfirma. Die Position der Ukraine ist weniger wichtig, aber das Land hat eine beträchtliche Raumfahrtindustrie. Elon Musk erklärte sogar, dass die in der Ukraine entworfene Zenit-Raketenfamilie ein persönlicher Favorit von ihm sei.
Aljazeera – Will the Ukraine war ground the space industry?*
Beinahe wäre sogar der US-Astronaut Mark Vande Hei auf der ISS gestrandet, nachdem er mit 355 Tagen am 15 März den Rekord für die längsten Aufenthalt eines US-Astronauten gebrochen hatte. Ein russischer Nachrichtenbericht hatte angedeutet, dass eine zuvor vereinbarte Rückkehr mit einer russischen Rakete abgesagt werden würde. Russland selbst verkündete seine Verplfichtung einzuhalten und die Rückkehr von Vande Heide für den 30. März.

Quelle: NASA Johnson (Flickr) – Lizenz CC BY-NC-ND 2.0
Die derzeitige aktuelle Trennung der östlichen und westlichen Raumfahrtindustrie ist Teil eines längeren Prozesses. So trennte die NASA ihre russischen Beziehungen bereits 2014. Ausgenohmen war davon die Kooperation im Zusammenhang mit der ISS. Russland verbot den Export von Raketentriebwerken bereits kurz nach dem Erlass der Sanktionen, wegen der Annexion der Krim. Und Viele Unternehmen beendeten ihre Geschäftsbeziehungen zu Russland in den letzten Jahren.
Dieser Konflikt könnte der letzte Strohhalm sein, der benötigt wird, um die Abhängigkeit von russischer Raketentechnik für viele Länder zu beseitigen. “Die Länder werden nun ihre Startfähigkeiten verdoppeln”, sagt Rousseau (Anm VB – Forschungsdirektor bei Northern Sky Research, einer Weltraumberatungsfirma). “Sie wollen nicht in der Situation sein, in der ihr Sojus-Start plötzlich abgesagt wird.” Indien hat zum Beispiel seine Startkapazitäten erhöht, erklärt er, Japans H-IIA-Raketen schneiden auf dem kommerziellen Markt recht gut ab und neue Akteure wie Rocket Lab wachsen.
Er prognostiziert sogar Wachstum, nicht Rezession, in der Raumfahrtindustrie als Folge des Konflikts. Die privaten Investitionen steigen und auch die staatlichen Investitionen könnten steigen, um die Abhängigkeit von russischen Lieferketten zu verringern. “Raum ist eine strategische Kapazität”, sagt Rousseau. “Und in Kriegszeiten neigen Regierungen dazu, diese zu verdoppeln.”
Aljazeera – Will the Ukraine war ground the space industry?*
Trotz aller Konflikte könnte jedoch der Weltraum ein Ort sein, an dem die Zusammenarbeit und Partnerschaft zwischen Russland und dem Westen fortgesetzt wird.
“Im Weltraum haben die Länder keine andere Wahl, als miteinander zu kooperieren, auch während des Krieges”, sagt Jakhu (Professor des McGill Institute of Air and Space Law). “Die Diplomatie wird weitergehen müssen.”
Aljazeera – Will the Ukraine war ground the space industry?*
Von zentraler Bedeutung könnte dabei die ISS werden. Denn zu vorteilhaft ist diese für alle um sie aufzugeben, wie Roussau sagte. Und trotz aller Krisen wurde dieses Weltraumprogramm immer fortgesetzt. Und er denkt die Zusammenarbeit im Weltraum wird überleben.
*Anmerkung – die Zitate wurden mit deepl.com übersetzt