Foto: Michael Lucan, Lizenz: CC-BY-SA 3.0 de
Die bekannte Feministin Alice Schwarzer wrnt vor dem geplanten “Selbstbestimmungsgesetz”. Das “Selbstbestimmungsgesetz” soll eine erleichterte Änderung des Geschlechtseintrages in amtlichen Dokumenten und Einträgen ermöglichen. Dies ist aktuell nur durch ein langwieriges Verfahren und nach erfolgten Zwangsgutachten möglich.
Alice Schwarzer und die “Emma”-Redakteurin Chantal Louis haben dazu die Streitschrift “Transsexualität – Was ist eine Frau? Was ist ein Mann?” herausgegeben. Mit dem Buch soll eine breite öffentliche Debatte angestossen werden. Ihr selbst geht es “nicht um die extrem kleine Gruppe echter Transsexueller“, sondern um Mädchen welche in der Pubertät es schwer haben mit den von Medien und Gesellschaft propagierten Geschlechterrollen.
„Es geht um Zehntausende junge Mädchen, die plötzlich ihr Geschlecht wechseln wollen. Vor allem sehr junge Mädchen. Mittlerweile gibt es Klassen, in denen vier Mädchen sitzen und sagen: „Ich bin trans – ich will ein Junge werden!“ Es wird zum Massenphänomen.“ Sie spricht von einer regelrechten „Trans-Mode“.
Als Ursache dafür vermutet die „Emma“-Herausgeberin etwas ganz Anderes: „Diese jungen Mädchen, die jetzt die Therapeutenpraxen stürmen, leben in einer Welt, die ihnen sehr widersprüchliche Botschaften vermittelt. Einerseits wird ihnen gesagt: „Du kannst Kanzlerin werden, du kannst Astronautin werden, du kannst alles, was die Männer können!“ Gleichzeitig wird ihnen aber nicht nur im Netz signalisiert: „Aber immer schön Frau bleiben dabei! Der Körper, der Busen, das Gesicht – muss alles perfekt sein!““
Nordkurier – Alice Schwarzer wettert gegen die „Trans-Mode
Durch den von Medien und Gesellschaft verlangten Spagat würden bei den Mädchen ein Unbehagen mit der eigenen Frauenrolle entstehen. Frau Schwarzer sieht hier als Lösung die klassische Frauenrolle zu überwinden und sich die männlichen Freiheiten einfach zu nehmen, statt den vermeintlich leichten Ausweg zu nehmen.
„Die Lösung dieses Problems ist aber nicht, den eigenen Körper zu verstümmeln. Die Lösung ist, die Frauenrolle zu überwinden und sich sogenannte männliche Freiheiten einfach zu nehmen. Die Therapeuten müssen unterscheiden lernen zwischen den seltenen echten Fällen von Transsexualität und den vielen, vielen Fällen, in denen junge Frauen und manchmal auch junge Männer einfach Probleme mit ihrer Geschlechterrolle haben.“
Nordkurier – Alice Schwarzer wettert gegen die „Trans-Mode
Besonders empört Alice Schwarzer, dass der sogenannte Geschlechtswechsel bereits ab 14 Jahren möglich sein soll. Und auch nicht mehr ernsthaft geprüft werden soll, ob es sich um eine Transsexualität oder nur um eine Geschlechtsrollen-Irritation handeln würde.
„Ab dem 14. Lebensjahr soll man demnach sein Geschlecht wechseln können, auch wenn die Eltern nicht einverstanden sind! Das muss man sich mal vorstellen: Eine 14 Jahre alte Jugendliche, die in der Pubertät ist, voll beschäftigt mit der eigenen Identitätsfindung, sagt plötzlich: „Ich bin trans.““
Nordkurier – Alice Schwarzer wettert gegen die „Trans-Mode
Die Änderung des Geschlechtseintrags sei zwar nur der erste Schritt, jedoch folge diesen häufig die Behandlung mit Pubertätsblockern, Hormonen und Operationen. Und zu für manchen Arzt und Therapeuten würde nicht das Wohl des Menschen sondern rein kommerzielle Interessen an erster Stelle stehen. Auch die Pharmaindustrie hätte ein “großes kommerzielles Interesse an diesen Geschlechtsangleichungen und den damit verbundenen Operationen und der lebenslangen Hormonbehandlung.”
Aus Sicht von Frau Schwarzer wird bei der Debatte Natur und Kultur verwechselt. Frau Schwarzer Schwarzer will die “kulturelle Geschlechterrolle” abschaffen. Für sie bedeutet dies, dass Frauen nicht automatisch die besseren Eltern sind nur weil sie Kinder gebären können. Auch sollen Mädchen Fußball spielen können und Jungen weinen dürfen.
Jetzt aber geht man plötzlich her und sagt: „Das biologische Geschlecht muss geändert werden.“ Wir können die Natur aber nicht abschaffen.“
Nordkurier – Alice Schwarzer wettert gegen die „Trans-Mode“