
In einem Artikel vergleicht Rennrad.de die Politik zum Radverkehr in Europa. Obwohl der Radverkehr zunehmend an Bedeutung bei der Mobilität der Menschen gewinnt, steckt er immer noch in Deutschland in den Kinderschuhen. Einige Pop-Up-Radwege wurden geschaffen. Und einige wenige Radspuren neu geschaffen oder vorhanden verbreitert. Oft wurden dazu Konzepte aus anderen Ländern kopiert – jedoch nicht für deutsche Verhältnisse und Bedürfnisse angepasst. Und wie so oft überwiegt Signal- und Symbolpolitik bei der die vorhandene Infrastruktur vernachlässigt und übersehen wird.
In der Praxis bieten Politik dazu viele Ideen und Visionen, nur an der Realisierung fehlt es oft. So wurden 2018 für den Ausbau von Radschnellwegen 25 Millionen Euro aus Bundesmitteln bereit gestellt – jedoch Null Euro ausgegeben. Das Budget wurde dann auf 2019 übertragen.

Die Frage lautet oft nur, wen man wieviel Platz wegnimmt – statt zu fragen wie man den vorhanden Platz sinnvoller nutzt. Und vorallem wie man das miteinander verbessern kann. Oft wird die Diskussion auch sehr einseitig geführt – bei der die Frage der Eigenverantwortung und dem was man selbst tun kann in den Hintergrund gerät. Der Autofahrer wird zu einer blutrünstigen und klimamörderischen Zeitbombe stilisiert die nur darauf wartet einen Radfahrer überfahren zu können. Und der Radfahrer zu einen suizidalen Kamikazekrieger der es nur auf Fussgänger abgesehen hat und keine Regeln kennt.
Der Autofahrer ist nicht mein Feind und ich nicht im Krieg – auch wenn Radfahrlobby und manche Politiker mir dies gerne verkaufen wollen.
Das Fahrrad wird oft als Fahrzeug zweiter Klasse wahrgenohmen – oder als eigene Fahrzeugspezies. Doch ist ein Fahrrad nichts anderes als ein Verkehrsmittel von vielen – mit dem ich wie mit einem ein Auto, Bus oder Bahn an mein Ziel gelangen kann.