Festung Küstrin mit Fahrrad und Bahn erkunden

Am 29. Mai ging es zur früheren Festtungstadt Küstrin. Da eine direkte Anfahrt von Lichtenberg mit dem Regio von NEB einmal in der Stunde möglich ist, auch die Chance zum Test der Kombination von Deutschlandticket und Fahrrad. Die Fahrdauer selbst ist mit einer Stunde kaum länger als eine Fahrt mit S-Bahn und BVG in Berlin.

Fahrradmitnahme machbar

Für die Mitnahme des Fahrrades ist eine separater Fahrradfahrschein notwendig. Leider fehlt immer noch die Grenzbrücke zwischen Küstrin-Kietz und Küstrin, so dass eine Fahrradmitnahme nur bis Küstrin-Kietz möglich ist. Ohne Fahrrad kann man mit dem SEV-Bus bis Küstrin weiter. Voraussichtlich soll die Brücke möglicherwerweise und vielleicht, im September oder auch später vorhanden sein.

Die Anreise selbst verlief mit etwas Verzögerung. Leider war der bei der Ankunft am Bahnhof stehende Regio unterdimensioniert und deshalb eine Fahrradmitnahme nicht mehr möglich. So hieß es erstmal warten. Das warten lohnte sich jedoch – denn nur eine Stunde später kam ein moderne Regio mit zwei Wagen, welche mehr als genug Platz boten. Beim Einstieg mit dem Fahrrad gilt es das Fahrradabteil und nicht das separate Rollstuhlabteil zu nutzen. Hier achtete die freundliche Zugbegleiterin sehr streng auf den freien Platz für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen. Verständlich, denn wichtiger als Fahrradmitnahme ist die Mobilität von Menschen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen: Als Radfahrer muss man dann eben warten oder das Fahrrad zum Ziel selbst fahren.

Mit dem Fahrrad benötig man ca. 15 Minuten vom Bahnhof Küstrin-Kietz bis zur alten Festung der einst schönsten Stadt Preußens an der Oder. Der Fußweg sind etwa 45 Minuten. In Küstrin-Kietz sind keine Einkaufsmöglichkeiten vorhanden. Fußgänger und Radfahrer erleiden auf dem Weg die gleiche mangelhafte Infrastruktur.

Festung Küstrin – Pompej des Ostens

Direkt an der Oder…

Küstrin-Kietz – geteiltes Leid ist doppeltes Leid zu Fuß und mit dem Rad

In Küstrin Kietz muss man die Fahrradinfrastruktur leider als gut gewollt, aber mangelhaft einstufen. Ein etwas breiterer Gehweg ist für Fußgänger und Fahrräder in beide Fahrtrichtugen freigeben. Stellenweise ist der Weg jedoch nur etwas breiter als ein Fahrradlenker. Kommen sich Fahrräder entgegen droht der auf der Fahrbahnseite fahrende Radfahrer vom Bordstein auf die Straße abzurutschen, und riskiert so eine Sturzverletzung. Sollte dann noch ein Auto angefahren kommen, besteht höchste Lebensgefahr. Leider ist weder auf deutscher noch polnischer Seite eine vernünftige Wegführung für Radfahrer erkennbar.

Das heutige Küstrin bietet mehr als nur die Spuren einer Vergangenheit in Ruinen, die zum Pompej des Osten wurden. Und ist mehr als nur die letzte Tankstelle vor der Verwaltungsgrenze mit billigen Kippen und Benzin neben dem Polenmarkt. Leider war der Tag zu kurz um das moderne Küstrin zu besuchen und so verweise ich auf einen früheren Artikel und einen zukünftigen Besuch in Küstrin an der Oder.