Bei der Ankunft bietet der Bahnhof Stralsund einen guten und gepflegten Eindruck. Doch schnell verblasst dieser, wenn als Fussgänger sich zu enge Wege mit Radfahrern teilen muss. Und dies an Straßen die sehr gut für Radfahrer geeignet wären. Die Schuldigen dürften hier jedoch nicht die Radfahrer selbst sein, sondern die Verantwortlichen der Stadt Stralsund, welche anscheinend Radfahrer nur als Verkehrshindernis sehen. Und dies dann rigeros zu Lasten der Sicherheit der Fussgänger umgesetzt haben. Die Sicherheit der schwächsten Verklehrsteilnehmer ist doch nur ein kleiner Preis, damit motorisierte Blechkisten ungehindert rollen können – wieso nicht gleich Gehwege auch für Motorroller und Motorräder freigeben, denkt man sich da.
Selbstmordweg nach Rügen
Als Sinnbild dieser Denkweise zu Lasten der Fussgänger muss man die alte Rügendammbrücke bezeichnen., Diese führt von STralsund zur Insel Rügen. Parallel dazu wurde eine moderne Brücke errichtet, welche exklusiv für den Autoverkehr ist. Eine neue Brücke auf der kein Radfahrer und Fußgänger stört. Doch wie ist die Situation auf der neuen Brücke?
Dort befindet sich eine sehr gut asphaltierte zweispurige Fahrbahn für den Autoverkehr, welche bis Tempo 50 freigegeben ist. Fuzßgänger und Radfahrer müssen sich einen sehr engen Bereich am Rande teilen. Bei denen anscheinend Radfahrer erwarten, dass Fuzßgänger auf die Straße oder in die Ostsee springen damit der stärkste Verkehrsteilnehmer freie Fahrt hat. Die seltenen Fahrradklingeln sind nur schwer bis nicht auf der Brücke zu hören, denn der Wind über die Ostsee verteilt den zaghaften und leisen Klang. Während man mit einem Auge den Blick über die Ostsee genießt, müssen alle anderen Sinne geschärft sein – denn bei guten Wetter ist dort der Platz sehr eng und die Radfahrer rasen als ob eine Karosserie hätten durch die Gegend und gefährden so sich selbst und andere. Denn im Faöll eines Zusammenstoss mit einem Fussgänger würde es für alle Beteiloigten zu schweren Verletzungen kommen können.
Freie Fahrt für Autos – Gefahr für Fußgänger und Radfahrer
Und der Fussgänger der nur über die Ostsee nach Rügen spazieren wollte, fragt sich beim Anblick der imposanten und schönen neuen Autobrücke, warum denn die Radfahrer nicht auf die Straße dürfen.Denn immerhin bietet die zweispurige Fahrbahn doch dafür optimale Bedingungen. Viel sicherer für Radfahrer und Fußgänger wäre hier eine Trennung – wie so oft im Straßenverkehr. Und sollte es am Autoverkehr liegen und der Unfähigkeit von Autofahrern entsprechen Rücksicht gegen+über schwächeren Verkehrsteilnehmern zu zeigen, dann ließe sich sicher auch dafür mit einen Tempolimit von 30km/h und einigen Verkehrsberuhigungsmassnahmen eine Lösung finden.
Auf Rügen selbst ging es nach Altefähr. Ein schöner und malerischer Ort. Docdh leider scheinen dort die Radfahrer sehr sensible Ärsche zu haben. Denn auf 1m breiten Gehwegen hielten sie es für sicher Radfahrer zu gefährden und zu bedrängen statt auf einer ruhigen Pflastersteinstraße zu fahren. Der Fußgänger wird hier zum totalen Verkehrshindernis. Und was soll schon passieren bei einem Zusammenstoss mit einen Fußgänger oder einer sich plötzlich öffnenden Autotür?
Alles für das Autos – egal um welchen Preis?
Sicher kostet eine bessere Verkehrsinfrastruktur Geld. Doch dies dürfte leicht zu finanzieren sein, wenn die Verantwortlich einmal Fahrradpolizei und Ordnungsämter alle 200m an den richtigen Orten und zur richtigern Zeit positionieren. Denn warum sollen nicht auch Radfahrer für Ordnungswiddriges und gefährliches Verhalten zur Kasse gebeten werden?
Sind Stralsund und Rügen schöne Orte und sehenswert? Definitiv immer eine Reise wert – doch für Fußgänger und Radfahrer alles andere als sicher. Persönlich schätze ich das Gefahrenrisiko dort höher ein als Nachts auf berüchtigten Orten wie Kotti und Alexanderplatz in Berlin – denn dort muss man wenigstens nicht im Minutentakt damit rechnen massiven Schaden an seiner Gesundheit zu nehmen.