
(RT-DE U-LT* 7:00Uhr) Die Ehefrau des inhaftierten ukrainischen Oppositionspolitikers Wiktor Medwedtschuk, Oksana Martschenko, äußerte sich am Freitag auf einer Pressekonferenz in Moskau zur Verhaftung ihres Mannes. Sie sagte, dass die von der ukrainischen Seite veröffentlichten Fotos zeigen, dass ihr Mann “kurz davor ist, gefoltert zu werden oder bereits gefoltert wird”.
Sie fügte hinzu, dass sie wiederholt versucht habe, ihren Mann aufgrund von Drohungen zum Verlassen des Landes zu bewegen. Seit mehreren Wochen, so Martschenko, sei sie nicht mehr in der Lage, den Politiker zu kontaktieren.
Am Dienstag stellte der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij ein Foto online, das Medwedtschuk in einer ukrainischen Armeeuniform und mit gefesselten Händen zeigt. Ihm zufolge hat der Sicherheitsdienst des Landes eine “Spezialoperation” durchgeführt, um den Oppositionspolitiker zu fassen, der nach der russischen Offensive in der Ukraine aus dem Hausarrest geflohen sei.
Gericht in Lwow nimmt Medwedtschuk in Gewahrsam ohne Möglichkeit einer Kaution
(RT-DE U-LT* 8:20Uhr) Ein Gericht in Lwow hat die Präventivmaßnahme für den ukrainischen Oppositionspolitiker Wiktor Medwedtschuk geändert und ihn ohne die Möglichkeit einer Kaution in Haft genommen. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Strana. In dem Bericht heißt es:
“Das Gericht in Lwow hat die Präventivmaßnahme für Wiktor Medwedtschuk geändert. Er wurde in Untersuchungshaft genommen, ohne die Möglichkeit einer Kaution.”
Im Mai 2021 war Medwedtschuk wegen Landesverrats und Verstoßes gegen die Gesetze und Gebräuche des Krieges angeklagt worden. Das Kiewer Bezirksgericht Petscherski wählte für ihn eine Zwangsmaßnahme in Form eines Hausarrests rund um die Uhr. Im Oktober wurde der Oppositionsführer mit einer weiteren Anklage unter den Artikeln “Hochverrat” und “Unterstützung von Aktivitäten terroristischer Organisationen” belastet. Den Ermittlungen zufolge soll er in den Jahren 2014 bis 2015 an Kohlelieferungen aus den nicht von der ukrainischen Regierung kontrollierten Gebieten des Donbass im Wert von über 200 Millionen Griwna (etwa 6,2 Millionen Euro) beteiligt gewesen sein. Der Politiker bestreitet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe.
Am 27. Februar erklärte Medwedtschuks Anwältin Larissa Tscherednenko, dass ihr Klient seine Wohnung in Kiew, wo er unter Hausarrest stand, wegen der Bedrohung seines Lebens durch nationalistische Gruppen verlassen habe, aber in der ukrainischen Hauptstadt geblieben sei. Am 18. März entschied das ukrainische Gericht, den Oppositionsführer in Abwesenheit zu verhaften.
*RT-DE Ukraine-Liveticker 2022-Apr-07