Mikroplastik im Blut nachgewiesen

Gefahr für Umwelt und Mensch - Plastikmüll (Symbolbild)

Die immer mehr zunehmende Bedeutung und der massiv gestiegenen Verbrauch von Plastik führt dazu, dass Mikroplastik immer mehr in allen Lebensumgebungen und am Ende auch in menschlichen Organen zu findn ist.

In dieser Woche konnten Forscher nachweisen, dass sich Mikroplastik sogar im Blut findet. Partikel können durch den Körper wandern und sich in den Organen festsetzen. Laut den Forschern besteht Anlass zur Sorge, und es muss herausgefunden werden, wie genau und ab welchen Mengen sich Mikroplastik auf die menschliche Gesundheit auswirken kann.

RT-DE – “Äußerst besorgniserregend” – neue Studie weist Plastik im Blut nach

Dick Vethaak, der Autor der Studie, erklärte gegenüber dem Guardian, dass dies der Hinweis auf Polymerpartikel im Blut sei und diese durch den Körper transportiert werden. Vethaak arbeitet aktuell als Ökotoxikologe an der Vrije Universiteit Amsterdam in den Niederlanden.

Das Forschungsteam analysierte Blutproben von 22 anonymen Spendern – allesamt gesunde Erwachsene – auf fünf Arten von Kunststoffen: Polymethylmethacrylat (PMMA), Polypropylen (PP), Polystyrol (PS), Polyethylen (PE) und Polyethylenterephthalat (PET). Bei 17 Spendern fanden sie nachweisbare Mengen an Plastikpartikeln im Blut.

RT-DE – “Äußerst besorgniserregend” – neue Studie weist Plastik im Blut nach

Die größte Belastung in den untersuchten Blutproben war PET-Plastik (z.B. Getränkeflaschen), Polystyrol (z.B. Lebensmittelverpackungen) und Polythelen (z.B. Plastiktragetaschen). Im Labor wurde bereits die Schädigung von menschlichen Zellen durch Mikroplastik gezeigt. Nachgewiesen wurde auch, dass Mikroplastik aus der verschmutzten Luft in den Körper eindringt und so jährlich mitverantwortlich für Millionen von vorzeitigen Todesfällen ist. In den Fäkalien von Säuglingen wurde eine zehnmal höhere Belastung ist als bei Erwachsenen festgestellt. Säuglinge, welche mit Plastikflaschen gefüttert werden, würden täglich Millionen von Mikroplastikpartikeln verschlucken.

In von der EU finanzierten Forschungsarbeiten zur Auswirkung auf Föten und Babys wurde festgestellt, dass sich Mikroplastik an den äußeren Membranen der roten Blutkörperchen festsetzen und deren Fähigkeit, Sauerstoff zu transportieren, beeinträchtigen kann. Neue Studien müssen sich laut Vethaak vertiefter mit dem Krebsrisiko befassen. Gegenüber dem Guardian erklärt der Forscher:

“Detailliertere Forschung darüber, wie Mikro- und Nanokunststoffe die Strukturen und Prozesse des menschlichen Körpers beeinflussen und ob und wie sie Zellen umwandeln und die Krebsentstehung auslösen können, ist dringend erforderlich, insbesondere angesichts der exponentiellen Zunahme der Kunststoffproduktion. Das Problem wird mit jedem Tag dringlicher.”

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