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Wie Christina Hüsing (Fachreferentin Honig-Verband) am Donnerstag bekannt gab, seien wichtige Handelsrouten für Honig blockiert. Die Ukraine hat in den letzten Jahren jährlich zwischen 45.000 bis 50.000 Tonnen in die EU exportiert und damit einen Anteil von 34% an den Honigimporten der EU gehabt.
Die Importmenge in Deutschland lag bei jährlich 15.000 t aus der Ukraine. Dies entspricht etwa einen Anteil von 15 bis 18%. Damit gehört die Ukraine, neben Mexiko und Argentinien zu den drei wichtigsten Lieferländern für Honig in Deutschland.
Anders als die Honige aus Argentinien und Mexiko erfolgen Honiglieferungen aus der Ukraine ausschließlich auf dem Landweg. Die relative Nähe ermöglicht kurzfristige Lieferungen, sodass auf Käuferseite tendenziell auf eigene Lagerhaltung bzw. Bevorratung verzichtet wird.
Mit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine sind die Auswirkungen auf den Honigmarkt unmittelbar greifbar. Angekündigte Lieferungen, die die Ukraine nicht mehr verlassen konnten, blieben aus. Generell ist ungewiss, wann und ob überhaupt Lieferungen wieder erfolgen können.
Honig Verband – Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf den Honigmarkt
Ersatzangebote von Honig seien derzeit auf dem europäischen Kontinent kaum noch vorhanden. Die neuen Honigernten beginnen frühestens ab Mai/Juni. In Mittel- und Südamerika würden die USA als zweitwichtigster Honigimporteur einen starken Nachfragedruck erzeugen. Zusätzlich gäbe es Probleme bei den Schiffstransporten, u.a. durch die seit Herbst letzten Jahres erfolgten die Verteuerungen der Frachtraten und die Verzögerungen beim Transport durch mangelnde Kapazitäten bzw. Schiffsraum enorm spürbar. Dies hätte zu deutlich gestiegenen Preisen bei den Rohwaren geführt.
Eine Kompensierung der fehlenden Honigimporte aus der Ukraine durch andere Länder sei kurzfristig nicht möglich. Die EU selbst könne sich zu ca. 50% durch Eigenproduktion versorgen.
Nach Verbandsangaben ist es ungewiss, wann und ob überhaupt wieder Lieferungen aus der Ukraine erfolgen könnten. Hüsing erklärte:
“Wenn es Verknappungen geben sollte, kann es Preissteigerungen geben.”
Wie viel mehr Verbraucherinnen und Verbraucher für den süßen Brotaufstrich künftig möglicherweise hinlegen müssen, ließe sich aber nur schwer abschätzen. Sie meinte:
“Ich glaube aber nicht, dass der Honig doppelt so teurer wird.”
RT-DE – Ukraine-Liveticker