
Quelle Bundesarchiv, Bild 101I-217-0465-32A / Klintzsch / CC-BY-SA 3.0
Das belgische Parlament fordert die deutsche Bundesregierung auf, Zahlungen an ehemalige belgische Mitglieder der Streitkräfte des deutschen Reiches zu stoppen. Eine entsprechende Entschließung wurde bereits am Mittwoch im Auswärtigen Ausschuss der Abgeordnetenkammer einstimmig beschlossen. Betroffen sind von dieser Forderung 18 Leistungsempfänger in Belgien, welche alle über 90 Jahre alt sind. Diese beziehen nach Angaben des Bundessozialministeriums seit Jahrzehnten Zusatzrenten aus Deutschland. In Großbritannien erhalten 34 Personen Leistungen nach dem Bundesversorgungsgesetz. Monatlich erhalten die Veteranen eine Leistung zwischen 435 und 1275 Euro.
Anspruch auf deutsche Opferrenten hätten in Belgien sowohl deutschsprachige Ostbelgier, die zwangseingezogen wurden, als auch Flamen und Wallonen, die sich freiwillig den deutschen Streitkräften anschlossen, sagte Christophe Brüll, Historiker an der Universität Luxemburg, der Nachrichtenagentur AFP. Für den Rentenbezug muss eine Kriegsverletzung nachgewiesen werden, verurteilte Kriegsverbrecher sind von den Bezügen ausgeschlossen.
Nach einem “Führererlass” von Adolf Hitler galten freiwillige Angehörige der Waffen-SS, Wehrmacht und anderen NS-Kampfverbänden aus dem Ausland als Bedienstete des „Deutschen Reichs“ und haben so das Recht auf Rentenzahlungen erhalten.
Die Forderung nach eine Stopp der Kriegsopferrente für die Kriegsveteranen wurde im belgischen Parlament von der liberalen Démocrate Fédéraliste Indépendant und der sozialdemokratischen Partei PS erhoben.