eine gesuchte Familie – Mutter reist in JVA und Vater beantragt Asyl in Deutschland

Asyltourismus - mit dem ICE nach Deutschland (Symbolbild)

Eine achtköpfige bosnische Familie war am Donnerstagnachmittag mit dem ICE von Basel nach Freiburg unterwegs. Statt Fahrscheinen konnte die Familie nur Ausgehscheine einer schweizer Asylunterkunft vorweisen. Die Mutter wurde in Deutschland von der Polizei gesucht. Während die Mutter in die JVA weiter reist, beantragte der Vater Asyl für sich und seine sechs Kinder.

Kurz vor dem Freiburger Hauptbahnhof kontrollierte die Zugbegleiterin in einem ICE aus Basel die Fahrkarten und stellte fest, daß eine bosnische Großfamilie über keine gültige Fahrkarten verfügten. Bei der Aufnahme der Personalien wies sich die Familie mit den Ausgehscheinen einer schweizer Asylbewerberunterkunft aus. Die von der Zugbegleiterin verständigte Bundespolizei nahm die Familie am Freiburger Hauptbahnhof in Empfang.

Auf dem Bundespolizeirevier Freiburg stellten die Beamten fest, dass die 35-Jährige mit zwei Strafvollstreckungshaftbefehlen sowie zwei Aufenthaltsermittlungen gesucht wird. Aus beiden Haftbefehlen, die der Frau wegen Verstößen gegen das Aufenthaltsgesetz auferlegt wurden, waren noch 1128 Euro Geldstrafe zu bezahlen. Die Aufenthaltsermittlungen waren wegen Diebstahls ausgestellt worden.

Da die 35-Jährige die Kosten nicht begleichen konnte, wurde sie durch die Bundespolizei in die Justizvollzugsanstalt eingeliefert. 114 Tage wird sie dort nun “einsitzen”. Mit ihm Gepäck hatte sie Anzeigen wegen eines Verstoßes gegen das Aufenthaltsgesetz sowie Erschleichens von Leistungen.

Der Ehemann erklärte für sich und seine Kinder Asyl in Deutschland beantragen zu wollen. Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren wegen eines Verstoßes gegen das Aufenthaltsgesetz sowie Erschleichens von Leistungen eingeleitet. Er wurde mit seinen Kindern an die Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber nach Karlsruhe weitergeleitet. Die Reisekosten und weiteren Aufenthaltskosten übernimmt der Steuerzahler.