Nach einer langen Debatte beschloss die Bürgerschaft in Lübeck die Umbenennung von Hindenburgplatz, Pfitzerstraße und Lenardweg. Begründet wird die Notwendigkeit mit der historisch-politischen Korrektheit der heutigen Zeit. Im Fall von Hindenburg störte sich die Bürgerschaft an seiner Position als Reichspräsident. Der AUtor und Komponist Hans Pfitzer und der Physiker und Nobelpreisträger Philip Lenard fielen wegen Antisemitismus in Ungnade. Alle drei Namen müssen nach dem Willen der Lübecker Bürgerschaft und der AfD aus dem Stadtbild Lübecks weichen.
Detlev Stolzenberg (Unabhängige) erinnerte daran, dass betroffene Anwohner schon vor einiger Zeit von der Stadt zu Veranstaltungen eingeladen und entsprechend beteiligt worden seien. Stolzenberg: „Die Umbenennung geht aber nicht nur die an, die dort wohnen.“ Die Grundsatzentscheidung könne man nicht den Bürgern überlassen, sagte Peter Petereit (SPD): „Das kann bei Hindenburg und den beiden Antisemiten nicht angehen.“ Auch die AfD stimmte der Umbenennung der zwei Straßen und des Platzes zu.
Gegen eine Umbenennung erhoben nur FDP und CDU die Stimme in der Bürgerschaft. Für die Umbennung stimmten gemeinsam SPD, Linke, Freie Wähler, Die Grünen, Die Unabhängigen und die AfD. Beschlossen wurde nicht nur die Tilgung von Hindenburg aus dem Stadtbild, sondern auch die Aberkennung der Ehrenbürgerschaft von Hindenburg – nicht soll mehr in Lübeck an ihn erinnern.