Keine Wohnung für die Schwächsten

Tausenden von psychisch Kranken und Menschen im sozialen Abseits droht ein kurzfristiger Wohnungsverlust. Denn nach einem Gerichtsurteil können deren Wohnungen wie Gewerberäume sofort gekündigt werden.

Der soziale Träger ZIK (Zuhause im Kiez) hat in einem Mietshaus in Wedding 20 Wohnungen gemietet. Diese wurden im Rahmen des betreuten Einzelwohnen an Menschen mit psychischen Problemen, Krankheit oder Behinderung vermietet – an Menschen die auf den hart umkämpften Wohnungsmarkt in Berlin kaum eine Chance hätten. Doch nun wurden dem ZIK die Wohnungen vom Eigentümer des Hauses gekündigt.

Der Vermieter plant die bisherigen Mietwohnungen in Eigentumswohnungen umzuwandeln und da stören die schwächsten Mieter auf dem Wohnungsmarkt nur. Es spielt dabei keine Rolle ob diese Mieter damit aus ihrem vertrauten Wohnumfeld gerissen werden. Deren Schicksal ist für die Gewinne von Immobilienspekulanten unwichtig – Schicksale wie das von Patty D. – die seit 12 Jahren mit ihrer Tochter dort wohnt. Die 57jährige hat COPD, einen kaputten Rücken und ein kaputtes Becken und lebt von EU-Rente.

Bis heute hat er Gesetzgeber nichts unternommen, um auch Menschen im betreuten Einzelwohnen unter den Schutz des Mietrechts zu stellen. Bis heute sind die Schwächsten auf dem Wohnungsmarkt nur Mieter zweiter Klasse im Mietrecht.

Presseschau

Deutschlandfunk – Kein Schutz für Kranke – Soziale Träger fürchten Wohnungsverluste