Am Sonntag den 9. Juli 2017 fand am Brandenburger Tor eine Kundgebung der G20-Gegner statt. Anlass waren die Gewaltexzesse in Hamburg zum G20-Gipfel. Die Organisatoren wollten ein Zeichen gegen die Gewalt setzen und für einen respektvollen Umgang. Als Verursacher und Verantwortliche der Gewaltexzesse benannten sie zwei Gruppen – die Polizei und die Akteure der linksextremistischen Szene. Gewaltexzesse die dafür sorgten, daß der Inhalt des G20-Protestest hinter den Bildern der Gewalt in der Berichterstattung der Medien verschwand.
G20 zu Lasten der Ärmsten
Nicht zu kurz kam jedoch auch Kritik am G20-Gipfel. Einer der Hauptkritikpunkte richtet sich auf die fehlende Präsenz der dritten Welt auf dem G20-Gipfel und ihr dadurch fehlendes Mitspracherecht. Gefordert wurde eine Verbot von Lebensmittelspekulation und Ende des Landraubs durch Großkonzerne in Afrika. In seiner derzeitigen Form nützen G20-Treffen nur den Gewinner der Globalisierung, jedoch gehen deren Gewinne weltweit zu Lasten der Armen. Während auf dem G20-Gipfel der Finanzsektor und der Freihandel das bestimmende Thema ist, werden Einkommens- und Vermögensverteilung ignoriert. Gefordert wurde von den G20-Gegner auch ein stärkeres Vorgehen gegen den Probleme der 3. Welt.
Lösungsvorschläge der G20-Gegner
Appelliert wurde an die Leute einmal nachzudenken wem der Götze und das Totschlagargument „Wachstum“ wirklich nutzt. Denn Wachstum wäre doch ein sehr subjektiver Begriff – so dürfte für den einen Wachstum nur in steigenden Gewinnen bestehen – während für arme Menschen dies eher eine Verbesserung der mangelhaften Grundversorgung mit Lebensmitteln und Wasser sein kann.
Mehr Gewalt gegen Gewalt ist keine Lösung
Kritische Worte fielen jedoch auch zur Gewalt in Hamburg – denn diese hätte nicht geändert und den friedlichen Protest aus der Wahrnehmung verschwinden lassen. Die Lösung ist nach den Organisatoren nicht Gewalt mit mehr Gewalt zu beantworten. Die Lösung wäre eher sein eigenes Verhalten selbstkritisch zu hinterfragen und dieses auch zu ändern. Eine Lösung wäre es, auf überflüssigen Konsum zu verzichten – denn gerade ein sinnentleerter Konsum verursacht viel Elend in der dritten Welt.
Entspannte Stimmung
Die Stimmung der Kundgebung war sehr entspannt und ganz ohne Aggressivität. Die Passanten konnten so erfahren worum es den G20-Gegner geht. Kritisch muss man jedoch sehen, daß die Probleme in Deutschland bei den G20-Gegner keine Rolle spielte. Denn auch in Deutschland verursacht der Götze „Wachstum“ und die Globalisierung massive Probleme für einen Großteil der Bevölkerung. Auch in Deutschland gibt es viele Verlierer und nur wenige Gewinner der Politik des „Wachstums um jeden Preis“.
Impressionen der Kundgebung
Fotos von Stephan Friedrichsberger